Transparenz schaffen

Die Ermittlung des CO2-Fußabdrucks für die geschäftliche Mobilität stellt die Grundlage für weiterführende Maßnahmen im Unternehmen dar. Nur mit einem ermittelten Status Quo, können Ziele zur Vermeidung von Emissionen gesetzt und bewertet werden.

Wie ermittle ich den CO2-Footprint für den Bereich Mobilität meines Unternehmens?

Woher bekomme ich konsistente und belastbare Daten?

Um Emissionswerte zu berechnen werden valide Daten benötigt, die sowohl Buchungs- als auch Abrechnungsdaten sein können. Je nachdem, mit welchen Partnern das Unternehmen zusammenarbeitet und wie die internen Prozesse aufgesetzt sind, sind die Daten bei folgenden Vertragspartnern zu erfragen:

  • Reisebüro / TMC / OBE
  • Kreditkartenunternehmen
  • Reisekostenabrechnungs-Software

Welche Daten benötige ich?

Nachdem mögliche Datenquellen identifiziert wurden, ist zu definieren, welche Daten zur Berechnung der Emissionswerte für welche Leistungsträger benötigt werden. Dabei gibt es Minimalanforderungen, um überhaupt einen Wert zu berechnen. Je detaillierter weitere optionale Daten zur Verfügung stehen, um so genauer die Berechnungen. Die untenstehenden Abbildungen zeigt beispielhaft die Anwendung bei atmosfair und gibt eine Übersicht der Minimaldaten für die Bereiche Flug, Bahn, Hotel und Mietwagen, sowie optionale Daten.

Flug

Bahn

Hotel

Mietwagen

Welche Standards gibt es zur Emissionsberechnung?

Im Bereich geschäftliche Mobilität gibt es fünf internationale Standards zur Berechnung der Emissionswerte. Mithilfe dieser Standards können die gesammelten Daten in Emissionswerte umgerechnet werden und Reportings und der CO2-Fußabdruck ermittelt werden.

VDR-Standard Fazit: derzeit genauester Standard

+ der Standard der deutschen Reisebranche - aber weltweit einsetzbar
+ kann mit hoher Genauigkeit berechnen: berücksichtigt reale Klimawirkung
+ umfasst auch zusätzliche Maßnahmen der Fluggesellschaften (z.B. Auslastung von Flugzeugen, Antriebe)
+ am umfassendsten, Berechnung & Reporting haben hohen Detailgrad, Erfassung aller Geschäftsreisetätigkeiten (Flug, Hotel, Auto, Zug)

- stärkerer Europa-Fokus
- bisher etwas seltener von Unternehmen verwendet

DEFRA Fazit: ausreichend gut

+ entwickelt vom britischen Umweltministerium (DEFRA) 
+ wird für alle Reiseaktivitäten verwendet
+ umfassender, genauer: Streckenführung, Sitzklassen, Flugzeugtypen, Flugprofile
+ Nicht-CO2-Effekte werden berücksichtigt, aber nur mit einem allgemeinen Aufschlagfaktor

- zu sehr auf Großbritannien fokussiert
- nur allgemeine Nicht-CO2-Effekte

ICAO/EPA Fazit: ungenau

+ Ein supranationaler Standard, der häufig von großen internationalen Kunden gefordert wird
+ für Flugemissionen: genauer als die GHG/GRI-Methode
+ unterscheidet zwischen verschiedenen Flugzeugtypen
+ berücksichtigt auch Faktoren wie Passagierlast und Beiladefracht

- verzerrt, im Interesse der Fluggesellschaften
- berücksichtigt keine Nicht-CO2-Emissionen (Klimawirkung)
- unterscheidet nur zwischen zwei Sitzklassen
- Standard-Sitzplatzkapazität, überschätzt, undifferenziert

VFU Fazit: ungenau

+ entwickelt von deutschen Finanzinstituten
+ System von Leistungsindikatoren zur Bewertung der Umweltleistung

- vereinfachte CO2-Berechnung, Verallgemeinerungen, keine Details
- Emissionsfaktoren nicht eindeutig nachvollziehbar
- berücksichtigt nicht den Klimaerwärmungseffekt des Flugverkehrs

Greenhouse Gas Protocol (GHG/GRI)Fazit: sehr ungenau

+ internationale Standard-Metrik für die Berichterstattung des Carbon Footprint
+ die international bekannteste Methode
+ wird von vielen Unternehmen für die allgemeine Berichterstattung verwendet

- nicht geeignet, um die Emissionen von Geschäftsreisen genau zu berechnen
- nur geschätzt: sehr vereinfacht und ungenau
- Methoden nicht eindeutig nachvollziehbar
- nur grobe regionale Unterscheidung: USA, UK, Rest der Welt

  Diese Übersicht wurde mit freundlicher Unterstützung von atmosfair erstellt.