„Falsches Signal in der Klimadebatte“: Deutsche Bahn verärgert Geschäftskunden mit neuem Preismodell

Der Verband Deutsches Reisemanagement e. V. (VDR) sieht in der zum kommenden Fahrplanwechsel angekündigten Tarifreform für Geschäftskunden der Deutschen Bahn eine massive Benachteiligung von Geschäftsreisenden. Der DB-Konzern hatte unter anderem mitgeteilt, dass der für viele Unternehmen attraktive Großkundenrabatt ab dem 1. Januar 2020 nur noch auf den sogenannten Flexpreis Business gewährt wird. Für diesen müssen Unternehmen aber deutlich tiefer in die Tasche greifen, als für andere Tarife wie beispielsweise den in öffentlichen Kanälen angebotenen Flexpreis.

„Die von der Bahn angekündigten stabilen Ticketpreise sind somit nichts mehr als eine Mogelpackung zulasten der Unternehmen und ihrer reisenden Mitarbeiter. Um künftig weiterhin von einer Rabattierung profitieren zu können, müssen Geschäftsreisende mehr für ihr Ticket zahlen. Der Flexpreis Business ist wiederum nichts anderes als die Wiedereinführung des abgeschafften früheren Normalpreises, nur teurer und mit Konditionen, die dem Geschäftsreisenden normalerweise nicht viel Mehrwert bieten", erklärt VDR-Vizepräsidentin Inge Pirner.

Besonders problematisch für die Unternehmen ist, dass sie vermeintliche Vorteile des Flexpreises Business wie beispielsweise kostenfreie Stornierungen bis 180 Tage nach Reisedatum nicht in ihren Online-Buchungssystemen abbilden können, wenn etwa Buchungen bereits nach wenigen Tagen archiviert werden. Zudem verweigert die Deutsche Bahn Geschäftskunden im Buchungssystem den Zugriff auf den Sparpreis – nur der nicht stornierbare Super-Sparpreis ist buchbar. Der VDR sieht in dieser Praxis eine Benachteiligung gegenüber touristisch Reisenden.

Einige VDR-Mitgliedsunternehmen prognostizieren durch die Tarifreform Mehrkosten in sechsstelliger Höhe. Insbesondere der Mittelstand befürchtet angesichts der zu erwartenden Konjunkturdelle eine erhebliche finanzielle Zusatzbelastung.

"Wir wissen von Firmen, die sich angesichts der drohenden Kostensteigerungen sowie der teils unzuverlässigen und übervollen Züge am Tagesrand bereits jetzt nach Alternativen umschauen und den Fokus ihrer künftigen Mobilitätsstrategie nicht mehr auf die Bahn legen wollen. Mit ihrer Tarifpolitik sendet die Bahn ein falsches Signal in der Debatte um klimafreundliches Reisen. Wir befürchten, dass die Bahn mit ihrer Preisgestaltung die Unternehmen aus der nachhaltigen Mobilität herausdrängt. Hier muss unbedingt nachgebessert werden, indem der Großkundenrabatt nach wie vor auch für den Flexpreis gilt und der Sparpreis zusätzlich aufgenommen wird", sagt Pirner.

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