Der Verband Deutsches Reisemanagement e. V. (VDR) sieht in der Forderung nach einer zusätzlichen Steuer auf Low-Cost-Flugtickets den falschen Weg zu mehr Klimaschutz. Damit unterstützt der Geschäftsreiseverband in Teilen die Position des Flughafenverbandes ADV. Der VDR plädiert zudem für ein europaweites nachhaltiges Mobilitätskonzept, mehr Intermodalität und eine attraktivere Bahn.
„Verlässliche Mobilität ist einer der wichtigsten Faktoren für den volkswirtschaftlichen Erfolg Deutschlands. Restriktive staatliche Maßnahmen wie eine Strafsteuer auf Billigflüge unterlaufen die freie Marktwirtschaft und schränken den Wettbewerb ein. Dies wiederum beeinträchtigt die Mobilität in unserem Land. Eine nationale Klimasteuer für bestimmte Flüge würde zudem weniger der Umwelt dienen, als dass sie dem Wirtschaftsstandort Deutschland schadet. Es muss damit gerechnet werden, dass besonders Urlaubsreisende auf grenznahe Flughäfen im Ausland ausweichen. Damit würde eine zusätzliche Abgabe vor allem von den deutschen Unternehmen finanziert werden, die sich bei ihren Geschäftsreisen keine zeitraubenden Umwege leisten können“, sagte VDR-Präsident Christoph Carnier in Frankfurt.
Die international stark aufgestellten deutschen Unternehmen schicken jährlich 189,6 Millionen Geschäftsreisende durch Europa und die ganze Welt. Ein zuverlässiger, leistungsfähiger und bezahlbarer Flugverkehr ist für die deutsche Wirtschaft daher unverzichtbar.
Denkbar wäre nach Ansicht des VDR-Präsidenten, anstelle einer nationalen Strafsteuer europaweit alle Fluggäste über eine Zulage am Umwelt- und Klimaschutz zu beteiligen – etwa in Form einer verbindlichen Kompensationszahlung durch die Fluggesellschaften: „Diese müsste allerdings in voller Höhe in den Klimaschutz fließen und nicht für den eigenen Profit genutzt werden, wie bei anderen Aufschlägen wie beispielsweise dem Kerosinzuschlag geschehen“, so Carnier.
Der VDR befürwortet zudem ein nachhaltiges Mobilitätskonzept, das die Einhaltung der Klimaschutzziele in der gesamten Europäischen Union und darüber hinaus verfolgt.
„Die europaweite Intermodalität muss gefördert werden, um den nahtlosen Einsatz mehrerer Verkehrsmittel zu ermöglichen bei gleichzeitigem Anreiz für den Umstieg auf weniger klimaschädliche Verkehrsmittel. Die Bahn kann das Fliegen bereits auf vielen innerdeutschen Strecken ersetzen – vorausgesetzt, die Reisedauer bleibt innerhalb eines zumutbaren Rahmens für die Mitarbeiter“, so Carnier weiter. Auch in Sachen Verlässlichkeit bestehe dringend Optimierungsbedarf, ebenso wie beim Ausbau von Angeboten wie Check-in an den Bahnhöfen und durchgehendem Gepäcktransport.
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