Der Verband Deutsches Reisemanagement e. V. (VDR) begrüßt die Ankündigung der Lufthansa Group, ihre Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Datenhändler PRISM zu beenden. Gleichzeitig fordert der Geschäftsreiseverband weitere Airlines auf, dem Beispiel zu folgen.
„Die aufgekündigte Zusammenarbeit der Lufthansa mit PRISM ist ein wichtiger Schritt gegen Marktabsprachen und für einen besseren grenzüberschreitenden Datenschutz. Aus Sicht des VDR entspricht der Umgang mit Informationen durch PRISM nicht dem Bedürfnis unserer Mitglieder nach Schutz und Sicherheit ihrer Daten. Zudem verfälscht die Weitergabe von Verkaufsdaten den Wettbewerb zwischen den Fluggesellschaften und schwächt die Verhandlungsposition unserer Mitgliedsunternehmen gegenüber den Airlines. Wir ermutigen unsere Mitglieder daher, ihren Vertragspartnern nahezulegen, im Sinne eines fairen Wettbewerbs und der Einhaltung deutscher und europäischer Datenschutzbestimmungen ebenfalls aus PRISM auszusteigen. Gleichzeitig bieten wir den Airlines an, an einem neuen standardisierten und datenschutzkonformen Reporting mitzuarbeiten“, sagte VDR-Präsident Christoph Carnier.
Der VDR hatte zuvor mehrfach auf die datenschutz- und wettbewerbsrechtlich heikle Praxis der Weitergabe von Unternehmensdaten an PRISM bei der Buchung von Flugreisen hingewiesen und auch das Bundeskartellamt eingeschaltet. Die PRISM Group wird von zahlreichen Airlines unter anderem dafür eingesetzt, das Monitoring der Firmenverträge durchzuführen. Durch Ankauf von Marktdaten bei PRISM können sich die Fluggesellschaften einen Wettbewerbsvorteil in Verhandlungen mit Unternehmen verschaffen. So ist es den Airlines möglich, mit dem Wissen über das Reiseverhalten von Geschäftsreisenden und Kenntnis der Wettbewerbssituation auf einer bestimmten Flugstrecke, nachfragebezogene Preisanpassungen zum Nachteil der Kunden vorzunehmen.