Die europäische Geschäftsreisebranche traf sich vom 4. bis 6. November zur GBTA + VDR Europe Conference 2024 – erstmals in Kopenhagen und in Kooperation mit den nordischen Geschäftsreiseverbänden aus Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden. Bereits zum zehnten Mal haben der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) und die Global Business Travel Association (GBTA) die europaweit größte Konferenz im Bereich Geschäftsreise- und Veranstaltungsmanagement gemeinsam ausgerichtet und in diesem Jahr einen Rekord von über 1.300 Teilnehmenden erreicht – davon über 400 aus Deutschland. Insgesamt 67 Aussteller nutzten zudem die Veranstaltung, um sich mit Mobility Managern aus 38 Nationen auszutauschen. „Die Anzahl und Vielfalt der Teilnehmenden unterstreicht, wie wichtig die physische Begegnungskultur für den Austausch von Erfahrungen und Wissen, für Innovationskraft und für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist“, kommentiert VDR-Geschäftsführer Jens Schließmann den Erfolg.
Der bereits dritte „GBTA Sustainability Summit“ im Vorfeld der Konferenz erörterte globale Standards und Maßnahmen zur CO2-Reduktion. In Bezug auf Wirksamkeit und Durchsetzung nachhaltiger Maßnahmen steht die Geschäftsreisebranche zwar noch am Anfang – in der gesamten Reisebranche gilt sie jedoch als Vorreiter. Denn insbesondere die größeren Unternehmen sind ab 2025 im Rahmen der "Corporate Sustainability Reporting Directive" berichtspflichtig. Eine erfolgreiche Case Study aus der VDR-Mitgliedschaft stellte Susanne Steinmann von Siemens gemeinsam mit den Geschäftspartnern BCD und SQUAKE vor. In ihrem innovativen Ansatz geht es darum, den Buchungsprozess möglichst transparent für den Reisenden zu gestalten, um letztendlich nachhaltige Reiseentscheidungen zu treffen – unter anderem durch „Nudging“, eine Art des Anstupsens.
Die Notwendigkeit in klimaschonende Maßnahmen zu investieren, unterstrichen am ersten Konferenztag auch die Chief Commercial Officers von Finnair, SAS und SWISS in einem Podiumsgespräch mit Suzanne Neufang, CEO GBTA. Zur Förderung der Wirtschaftsstandorte bedürfe es allerdings der Kollaboration aller Beteiligten, insbesondere der Politik, so die Manager. In einer weiteren Runde tauschten sich Travel Manager internationaler Unternehmen über Tendenzen und Entwicklungen bis zum Jahr 2030 aus und waren sich einig, dass der ganzheitliche Blick an Bedeutung gewinnt. Dabei hob Richard Thompson III. (Travel Manager dm Drogeriemarkt und VDR-Präsidiumsmitglied) hervor, dass es im Zuge vielfältiger Themen und Anforderungen zunehmend darum geht, Prozesse zusammenzuführen und zu managen sowie neben Nachhaltigkeitsaspekten den Fokus auch auf Social Responsibility zu richten.
Insgesamt haben sich 55 Redner aus den verschiedensten Mobilitätsmanagement-Bereichen zu aktuellen und zukünftigen Themen der Business-Travel-Branche in zahlreichen Sessions ausgetauscht. Zentrale Themen wie u.a. die digitale Transformation und die Frage, wie berufliche und geschäftliche Mobilität mit Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz in Einklang gebracht werden kann, wurden von inspirierenden Keynotes begleitet: Angefangen beim Überblick über die Weltwirtschaft mit Mehreen Khan (Journalistin „The Times“), über Stephanie Here (Wissenschaftlerin und Autorin), die über die möglichen Auswirkungen von KI aufklärte bis hin zur inspirierenden Rede von Magnus Goransson (Co-Moderator und Jurymitglied von „Lego Masters“ in Schweden). Er motivierte die Teilnehmenden die Superkraft des Spielens auch im Bereich von Innovationen zu nutzen.
Zum Abschluss der Konferenz verkündeten GBTA-Europe Chefin Catherine Logan und Jens Schließmann, dass die nächste Konferenz vom 10.-12.11.2025 erneut in Hamburg stattfinden wird. Aufgrund der erfolgreichen Kooperation von GBTA und dem deutschen Mobilitätsmanagement-Verband VDR wurde zur gemeinsamen Ausrichtung dieser Europakonferenz, die im Wechsel zwischen einem Veranstaltungsort in Deutschland und einer anderen europäischen Destination stattfindet, eine langfristige Vereinbarung unterzeichnet. „Gemeinsam mit unseren internationalen Partnern GBTA Europe und weiteren europäischen Geschäftsreiseverbänden werden wir unsere Kollaboration für unsere Mitglieder und für die Branche weiter ausbauen und stärken“, so Schließmann.
„Viele unserer politischen und inhaltlichen Themen enden nicht an Landesgrenzen. Daher bündeln wir unsere gemeinsamen Kräfte aktiv, um gerade in politisch unsicheren Zeiten den außerordentlichen Zusammenhalt in unserer Branche zu nutzen. Denn eine starke Business-Travel-Industrie ist wichtiger denn je. Eine ganzheitliche geschäftliche Mobilität vernetzt Menschen weltweit, führt Märkte zusammen und kann wirtschaftlichen Wohlstand schaffen“, ergänzte VDR-Präsident Christoph Carnier auf der Veranstaltung.