Wir brauchen transparente Informationen zum Buchungszeitpunkt

CO2-Reduktion | Nachhaltigkeit | Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR)

Das VDR-Kompetenzteam Nachhaltigkeit initiierte am 11.07.2023 den ersten VDR-Round Table „Nachhaltigkeit“ mit 25 Business Travel Experten aus allen Bereichen der Reisekette. Der Round Table bietet Raum, um die Anforderungen von Unternehmen und Angebote von Anbietern transparent zu machen und zu diskutieren. Zentrales Thema des Online-Treffens waren die Prozesse rund um die CO2-Messung bei Geschäftsreisen. Damit der CO2-Fußabdruck gemessen und gesenkt werden kann, müssen die Prozessschritte digitalisiert und erfolgreich miteinander verbunden werden. Zudem sollten die Prozessbeteiligten voneinander wissen und Ihre Expertise austauschen. „Prozesse müssen End-to-End aufgesetzt werden, so dass sie sich am Ende wie ein Kreis drehen“, sagt Ludger Bals, Leiter des VDR-Kompetenzteams Nachhaltigkeit. Das ist auch das Grundprinzip des 8-Schritte Prozessmodells zur klimaschonenden Geschäftsreise.

Für diesen Prozess benötigen wir zuallererst Transparenz und zwar in digitaler Form.

Denn so können wir den Gesamtprozess steuern und den CO2-Fußabdruck Mobilität

  • messen,
  • beeinflussen,
  • senken.

Integration in Buchungssysteme muss forciert werden

Die frühzeitige Sichtbarkeit von CO2-Werten zum Zeitpunkt der Buchung (Point of Sale) ist wichtiger denn je. Unternehmen setzen auf die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden. Dafür sind transparente Informationen Voraussetzung, um intelligente und nachhaltige Reisealternativen auszuwählen.

Hinzu kommt, dass die Forderung von Unternehmen stärker wird, CO2-Werte nicht nur anzuzeigen, sondern sie neben einer Kosten und Zeit Abwägung als Entscheidungskriterium zu nutzen – gleichbedeutend einem „total cost of trip“-Ansatz. Einzelne Unternehmen setzen ihre eigenen internen CO2-Preise fest, und auch diese müssen in die Betrachtung einfließen und dem Reisenden als Gesamtpreis ausgegeben werden.

Vor diesem Hintergrund wird eine Darstellung gefordert, die den CO2-Wert inkludiert und sollte firmenspezifisch anpassbar sein.

Zusätzlich sind integrierte Verkehrsmittelvergleiche dringend notwendig. Bevor der Reisende in die Buchungsmaske einzelner Verkehrsträger klickt, müssen die bewerteten Optionen (Kosten, Zeit, CO2) angezeigt werden. Nur so versetzt man die Mitarbeitenden in die Lage die nachhaltigste Alternative zu wählen.

Fehlender Standard zur CO2-Berechnung dominiert die Diskussion

Ein einheitlicher Berechnungsstandard ist bisher Fehlanzeige, auch wenn auf EU-Ebene aktuell daran gearbeitet wird. Unternehmen unterliegen unterschiedlichen Rahmenbedingungen. Daher erwarten diese von den Systemen eine höhere Flexibilität und dass unterschiedliche Methoden zur Berechnung unterstützt werden. Innerhalb eines Prozesses sollten die Werte vergleichbar sein und einer Methode folgen. Ansonsten schränkt es die Belastbarkeit und Glaubwürdigkeit des Prozesses ein.

Lösungen gibt es schon auf dem Markt. Spezialisierte Unternehmen können bereits heute nach verschiedenen Methoden und kundenindividuell CO2-Werte in die Systeme einspielen. Wo ist dann das Problem? Fehlende Kommunikation – zu hohe Komplexität? Das sind Fragen die am Round Table angesprochen wurden.

Der VDR-Round Table ist ein gutes Format um alle Prozessbeteiligten in den Dialog zu bringen, er forciert, präzisiert und konsolidiert die Forderungen der Unternehmen und hat zum Ziel nachhaltige Lösungen im Travel Management weiter auszubauen.

Sprechen Sie uns gerne an!
Verena Pingel | VDR
Verena PingelDigitales Marketing
Sandra Waldinger | VDR
Sandra WaldingerPR und Kommunikation